[As Seen on good news for you] Aus Essstäbchen werden hochwertige Möbel
Das Unternehmen um den Allgäuer Felix Böck hat schon über 180 Millionen Einweg-Essstäbchen unter anderem zu Tischplatten und Regalen verarbeitet.
Was passiert eigentlich mit den Holz-Essstäbchen, die man in bestimmten Restaurants zum Essen benutzt? Nicht selten landen sie im Müll. Felix Böck, gebürtig aus dem Allgäu, hatte bei einem solchen Restaurantbesuch mit seiner Partnerin die zündende Idee: Man könnte diese Stäbchen doch noch anderweitig nutzen! So entstand das Unternehmen ChopValue, das mittlerweile über 180 Millionen Essstäbchen zu hochwertigen Möbeln verarbeitet hat.
Er sei gerade mit seiner Freundin beim Sushi-Essen gewesen und habe sich über den vielen Abfall beschwert, als Felix Böck die Idee kam: „Vielleicht können wir was machen mit den Essstäbchen.“ Dann geht es schnell: Kurz darauf beginnt er, im Raum Vancouver – dort lebt er zu dieser Zeit – Sammeleimer in Restaurants zu verteilen. Zwei Wochen später waren über 60.000 Stäbchen beisammen. Zwei Monate darauf gründet er das Unternehmen ChopValue (zusammengesetzt aus chopstick = Essstäbchen und value = Wert), das aus diesem scheinbaren Abfallprodukt hochwertige Möbel und Alltagshilfen produziert (zum Beispiel Schreibtische, Regale, Schneidebretter, Laptop- und Handyhalter).
So werden die Möbel bei ChopValue hergestellt
„Wir sammeln die Stäbchen in den Städten bei unseren Sammelpartnern, zu denen Restaurants, Gaststätten, Hotels und Büros gehören. Nachdem unser Fahrer die Stäbchen abgeholt und bei uns abgeliefert hat, richten wir sie alle in eine Richtung aus. Dann beschichten wir sie mit mit einem Harz auf Wasserbasis und legen sie in unseren Trockner. Anschließend werden sie in eine hydraulische Hochdruckpresse gegeben, die unser neues, verdichtetes Hochleistungsmaterial herstellt, das stärker als Eiche und härter als Ahorn ist“, erklärt Alison Lee, Global Marketing Director bei ChopValue gegenüber good news for you. Mittlerweile gebe es in neun Ländern sogenannte „Mikrofabriken“.
Aus den Essstäbchen entstehen unter anderem Tischplatten.
Ausgangspunkt für die Möbel sind rund 15 x 15 cm große „Kacheln“, die aus jeweils rund 50 Essstäbchen gepresst werden. Bei diesem Produktionsprozess ist die Reinigung sozusagen inklusive: „Stellen Sie sich vor, dass über einen Zeitraum von sechs Stunden tonnenweise Druck und große Hitze auf das Material ausgeübt werden. Das sterilisiert und beseitigt jegliche Spuren von Verunreinigungen oder Bakterien in unseren neu geformten Fliesen!“, heißt es dazu auf der Homepage von ChopValue.
Felix Böck ist stolz auf sein Team und die Entwicklung
„Als Holzingenieur, der sich mit Größenordnungen auskennt, beschloss ich, es mit Hilfe eines bescheidenen, vernachlässigten Gegenstands zu versuchen – dem Essstäbchen. Nach mehr als 15 Jahren in der Holz- und Bambusindustrie kann ich sagen, dass mich nichts so sehr erfüllt hat wie meine derzeitige Arbeit. Das verdanke ich meinem Team“, erklärt Felix Böck auf der Firmenhomepage. Er hatte beruflich schon viele Jahre mit Holz zu tun. Später spezialisierte er sich auf Bambus – das Material, aus dem 90 Prozent der Essstäbchen hergestellt sind.
Der Gründer von ChopValue schätzt sich glücklich, mit seiner Idee einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten zu können: „Es ist unglaublich motivierend, dass ich etwas beitragen kann mit so etwas Kleinem wie die Essstäble“, so der gebürtige Allgäuer in einem Statement für die Fernsehsendung „Kaum zu glauben!“ (nachzusehen hier ab Minute 21:53).
Mehr zu ChopValue findest du hier und auf Instagram.