ChopValue: Aus Einweg-Stäbchen werden Möbel
Felix Böck aus Vancouver hat eine Vision: Er möchte der Gesellschaft verklickern, dass es so etwas wie Müll gar nicht gibt. Dass man alles upcyceln kann. Er selbst fängt bei einer kleinen, nahezu unscheinbaren Sache an: gebrauchte Einweg-Essstäbchen aus Holz. Daraus werden aber keine Mikado-Spiele oder größere Geschwister von Zahnstocher-Männchen, sondern Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs – Schneidebretter, Regale, Möbel.
Ihr Design hat bei weitem nichts mehr mit verkleckerten, hellen Holz-Essstäbchen zu tun. Die Stäbchen sind in ihrer Form gar nicht zu erkennen. Sie werden gesäubert, geschliffen und zu Brettern verarbeitet. Produziert wird umweltfreundlich.
Eigentlich wollte Böck in Vancouver ein Programm auf die Beine stellen, das sich mit der Vermeidung von Holzabfällen beschäftigt. Er fand jedoch keinen Zuspruch. Also setzte Böck mit den Einweg-Essstäbchen auf eine Ressource, die ihm leicht zugänglich ist und ein realistisches Geschäftsmodell darstellt: Das hat er mit ChopValue geschafft.
Laut eigener Angabe sammelt das Startup 350.000 Essstäbchen pro Woche bei Restaurants in Vancouver ein. Hierfür wurden extra Boxen aufgestellt, in denen Gäste ihre Stäbchen reinwerfen können.
Doch ist es letztendlich tatsächlich nachhaltiger aus den Essstäbchen Möbel zu kreieren anstatt sie zu kompostieren? Laut dem Startup ja. Beim Kompostieren gelangt wieder CO2 in die Atmosphäre. Beim Aufarbeiten der Stäbchen sagt ChopValue wird durch die vernwendeten Verfahren CO2 gespeichert.
-Verkauft werden die Produkte derzeit lediglich über die Webseite. Eine spannende Information, die bei den Gegenständen angegeben wird, ist, wieviele Stäbchen recycelt wurden. Bei einem Schreibtisch fürs Homeoffice beispielsweise sind es 9.600 Stück.